Der Verein „Freunde der Appretur Isny e.V“ ist noch jung. Im vergangenen Oktober feierte er seinen zweiten Geburtstag. Aus der Taufe gehoben wurde er von der DENKBAR, einer Gruppe interessierter Isnyer Bürger, die sich seit 2013 einmal im Monat, immer montags, in der Musikbar Eberz trifft. Die DENKBAR kümmerte sich darum, dass die Appretur, ein denkmalgeschütztes Industriegebäude aus dem 19. Jh. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das leerstehende Gebäude, das im Besitz der Stadt Isny ist, drohte zu verfallen.
Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement entstand der Verein Freunde der Appretur. Er setzt sich für den Erhalt der Appretur ein und möchte das Gebäude mit Leben füllen. Im Rahmen eines Bürgerprojektes kümmert sich der Verein, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Stadt Isny, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung. Das Gebäude wurde von den Mitgliedern entrümpelt und notwendige Reparaturen ausgeführt.
Im Herbst 2016 fand in Zusammenarbeit mit der HTWG Konstanz ein studentischer Architekturwettbewerb im DG der Appretur statt. Daraus gingen achtzehn neue Entwürfe für die Appretur hervor. Die Öffentlichkeit konnte sich in einer anschließenden Ausstellung von den zahlreichen und kreativen Zukunftsmöglichkeiten für die Appretur überzeugen. Die Appretur ist damit ein Stück weiter in den Focus gerückt. Im Rahmen der Allgäuer Literaturtage las die Bachmann Preisträgerin Sharon Dodua Otoo im DG der Appretur und gab den gut 100 Besuchern einen Vorgeschmack auf eine mögliche Nutzung.
Aktuell gibt es einen interessierten Betreiber, der es sich vorstellen kann in der Appretur eine „Gesundheitswelt Isny“ mit Gesundheitssport, betrieblicher Gesundheitsförderung, Fitness, Sauna und Wellness, sowie eine öffentliche Gastronomie unterzubringen. Auch ein „Biker – Hotel“ wurde näher ins Auge gefasst. Ausschlaggebend ist jedoch die Wirtschaftlichkeit eines Geschäftsmodells und seines Betreibers. Sollte dies den Überprüfungen standhalten, so steht einer Genossenschaftsgründung nichts mehr im Wege.
Derzeit wird eine bauhistorische Untersuchung durchgeführt um die Entwurfsplanungen mit der Landesdenkmalpflege abzustimmen.
„Nach wie vor ist der Verein offen für ein gutes Betreiber – Konzept mit Mut zur besonderen Gestaltung und Nutzung, das einer Betrachtung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten standhält.“
Das Gebäude der Appretur ist einmalig, interessant und fordert zu einer besonderen Gestaltung und Nutzung heraus. Die Mitgliederzahl des Vereins wächst stetig. Der Verein braucht aktive Unterstützung um den Charme des Gebäudes wiederzuerwecken. Getreu ihrem Motto: Die Appretur: ein Ort für Alle – getragen von Vielen.
Schwäbische Zeitung – Ausgabe 28. November 2017 – EXTRA SEITE Mein Verein – Meine Heimat