Beim Zunftmeisterempfang der Nibelgauer nehmen sich Bürgermeister auf die Schippe.
Ein Wahlplakat mit Hans-Jörg Henle als Frau, ein Leutkircher Nummernschild für Rainer Magenreuter und eine Teflon-Pfanne für Thomas Kellenberger – Traditionsgemäß haben sich die Rathauschefs aus Leutkirch, Isny und Aitrach beim Zunftmeisterempfang der Narrenzunft Nibelgau am Sonntagvormittag in der Festhalle gegenseitig auf die Schippe genommen.
Den Anfang vor mehr als 350 Besuchern markierte Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, der zunächst in Richtung Magenreuter stichelte: Isny habe zwar eine lange Fasnet-Tradition, aber eine noch längere im „Zoffen“. Eskaliert sei dies, als Architekt Peter Zumthor im vergangenen Jahr als Jurymitglied beim Appretur-Wettbewerb die Flucht aus Isny ergriff. „Das hat mich nicht gewundert, mich hat gewundert, dass er überhaupt gekommen ist“, so Henle. Den Vorsitz der Jury übernahm anschließend der Leutkircher Georg Zimmer. „War ja klar, dass ein Leutkircher retten musste, was zu retten ist“, kommentierte der Schultes lächelnd. Damit die Isnyer künftig nicht mehr auf Leutkircher Experten zurückgreifen müssen, hatte Henle für Magenreuter als Ersatz eine Puppe zum Aufblasen im Gepäck, die er schmunzelnd überreichte.

Außerdem übergab Henle seinem Isnyer Kollegen ein Leutkircher Autokennzeichen. Der Grund: Magenreuter fahre mit den Buchstaben „IS“ auf den Straßen. „Das darf man nicht mehr machen“, stichelte Henle weiter.
„Die Strafzettel schicke ich dann nach Leutkirch, dann passt das schon“, erwiderte Magenreuter. In Richtung Leutkirch witzelte er außerdem: „Sogar manche Katzen laufen euch fort“. Gemeint war die Katze, die vor einigen Wochen von Leutkirch bis nach Sigmaringen gelaufen ist. Damit so etwas nicht mehr passiert, bat Magenreuter zwei aus Leutkirch stammende „hoorige Katzen“ auf die Bühne. Der Auftrag für Henle: Katzengeschirr anlegen, damit sie künftig nicht weglaufen….
Schwäbische Zeitung – Ausgabe 27. Februar 2017 (Text +Bild von Simon Nill)